BIM und CAFM – ergänzende Welten

BIM und CAFM – ergänzende Welten BIM und CAFM–ergaenzende Welten RIB IMS

CAFM ist etabliert, nun schickt sich BIM an, ihm zu folgen. Das ist eine gute Entwicklung, weil nun der gesamte Lebenszyklus von Gebäuden sowohl baulich wie von Seiten des Betriebs erfasst werden kann. Wenn die Systeme denn integriert werden können.

Wer führt, wer folgt?

Die Frage, welches System das führende sein soll, ist meines Erachtens klar mit CAFM zu beantworten. Denn die meiste Zeit seiner Existenz wird ein Gebäude genutzt und damit betrieben und bewirtschaftet. Dieses zu begleiten ist die originäre Aufgabe des CAFM.
Im Gegenzug liefert BIM vielfältige relevante Daten, um den Betrieb zu flankieren, und ergänzt CAFM sinnvoll, wenn von Beginn an einige Aspekte bedacht werden, in die BIM-Daten einfließen und in das CAFM-System überführt werden können.

Ganz unbescheiden: 5D statt 3D. Oder gleich 6D?

Für viele bedeutet BIM ein dreidimensionales Modell des Baukörpers einschließlich seiner Installationen, von Versorgungsleitungen über technische Anlagen bis zu Türen und Fenstern. Das ist für den Bauprozess prinzipiell ausreichend, wird aber schon heute oft um zwei weitere Dimensionen ergänzt.

Der Bauprozess erfolgt geplant in Schritten, die einem bestimmten Zeitdiktat folgen, und er ist budgetiert. Diese Faktoren fließen in moderne BIM-Planungen mit ein und erweitern das 3D- zu einem 5D-Modell. Damit sind wir schon nah an den Bedürfnissen eines CAFM-Systems, das noch eine weitere Dimension benötigt: die betriebsrelevanten Daten.

Was ist also betriebsrelevant?

Als betriebsrelevante Daten zählen all jene Vorgaben, die im Kontext von Wartung und Instandhaltung wesentlich sind. Hierzu zählen Wartungspläne und -dokumente ebenso wie Verträge, die unter Umständen schon vor der Inbetriebnahme des Gebäudes geschlossen werden, beispielsweise mit Reinigungsunternehmen, um die Grundreinigung schon unter Dach und Fach zu haben.

Wichtig ist auch, jede technische Installation, die später dem Aufgabenfeld des Facility Managers zugeordnet wird, entsprechend zu taggen und zu dokumentieren. Das erleichtert spätere Wartungsmaßnahmen, weil bereits im Vorfeld auf dem 3D-Plan die Betriebsstätte lokalisiert und virtuell in Augenschein genommen werden kann, so dass sich beispielsweise Werkzeuge exakt zusammenstellen lassen oder eine Leiter bereit stellen, sofern diese sichtbar notwendig ist.

Integration oder Kopplung?

Eine hoch aktuelle Diskussion ist, ob und wie CAFM- und BIM-Systeme integriert oder gekoppelt werden können. Ob Integration sinnvoll ist, möchte ich bezweifeln. Die Aufgaben der Systeme sind letztlich zu different und ein integratives System würde unnötig komplex, so dass sich ein anderes Verfahren empfiehlt: so genannte Data Drops.

Bei Data Drops handelt es sich um eine punktuelle Datenübermittlung aus dem BIM- an das CAFM-System. Die hierfür notwendigen Schnittstellen sind im Markt teilweise sogar schon verfügbar, sie könnten je nach Anforderung aber auch programmiert werden.

Aktuell gebräuchlich sind Data Drops bereits, um im BIM Meilensteine für Datenlieferungen zu definieren und die Datenvollständigkeit im CAFM-System aktiv zu kontrollieren. Dieses Verfahren lässt sich prinzipiell auch auf andere Bereiche ausweiten und würde automatisch dazu führen, dass ausschließlich solche Daten aus dem BIM- in das CAFM-System überführt werden, die hier auch für die tägliche Arbeit benötigt werden.

Eine tiefer gehende Diskussion des Themas finden Sie übrigens in einem Fachartikel in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Der Facility Manager“. Wenn Sie mögen, sehen Sie mal in Ausgabe März 2017 nach. Oder schreiben Sie mir einfach eine Mail.

Es grüßt Sie ganz herzlich

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RIB IMS Team Christof Duvenbeck
Beitrag erfasst von: Dr. Christof Duvenbeck

Christof ist ein Software-Profi mit umfangreicher Erfahrung. Promoviert hat er allerdings in Chemie, weil das auch hübsch komplex ist. Christof ist Key Accounter und nebenbei auch einer der Vordenker bei IMS. Als solcher löst er heute schon Fragen, die sich andere erst später stellen werden. Wenn sich Christof nicht um Kunden kümmert oder über CAFM, BIM, IoT, AR, KI und andere Kürzel sinniert, genießt er die freie Zeit mit seiner Familie.

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