Erhöhung der zivilen Sicherheit auf Basis von CAFM

Erhöhung der zivilen Sicherheit auf Basis von CAFM

Die Verwendung von CAFM-Daten zur Erhöhung der zivilen Sicherheit ist ein zentraler Aspekt des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes SPIDER (Security System for Public Institutions in Disastrous Emergency scenaRios). Inwiefern CAFM zur Erhöhung der zivilen Sicherheit beitragen kann, wird anhand der erzielten Forschungsergebnisse dargelegt: In CAFM-Systemen sind zahlreiche liegenschaftsbezogene Daten vorgehalten. Nach einer speziellen Datenauswahl und -aufbereitung entwickelt sich ein CAFM-System in einer Katastrophen- bzw. Großschadenslage zu dem zentralen Datenlieferanten für Einsatzkräfte (Feuerwehr, Sanitätsdienst, Krankenhaus, Polizei, …). Eine Anbindung an moderne Gebäudeleittechnik (GLT) beliebiger Liegenschaften – in diesem Projekt an die GLT der koelnmesse – ermöglicht zudem die Alarmierung der Mitarbeiter in der Sicherheitszentrale unmittelbar nach Auslösung einer Brandmeldeanlage. Durch die Verwendung eines speziellen Notfallschutzmoduls, werden den Mitarbeitern zusätzlich Handlungsanweisungen angezeigt. Diese minimieren die Gefahr eines menschlichen Fehlverhaltens in Notfallsituationen. Des Weiteren ist eine automatische Übertragung sicherheitsrelevanter Liegenschaftsinformationen möglich, z. B. die automatische Übermittlung der Feuerwehrlaufkarte des ausgelösten Melders an die Einsatzzentrale der Feuerwehr. Bei Bedarf können die aktuellen Feuerwehrpläne sowie Daten aus dem Gefahrstoffkataster des CAFM-Systems von den Einsatzkräften abgerufen werden. Die frühzeitigen Informationen führen, im Vergleich zum bisherigen Vorgehen, zu einer enormen Zeitersparnis. Hierzu trägt auch die Übermittlung und Aufbereitung verschiedener Sensordaten (Entrauchungsanlage, Rauchmelder, …) für die Endanwender bei. Der Prozess der Sichtung einer Liegenschaft wird beschleunigt, was letztendlich zu einer schnelleren Rettung verletzter und verschütteter Personen führt. Zu der Anbindung an die GLT zählt ebenfalls eine Schnittstelle zu Personenzählsystemen. Die Information über die aktuelle Anzahl der Personen innerhalb bestimmter Bereiche gibt an, in welchen Bereichen – unter dem Aspekt der Sicherheit – weiteren Personen Einlass gewährt werden kann. Neben den Schnittstellen zur GLT wurde gemeinsam mit dem Lehrstuhl Physik von Transport und Verkehr der Universität Duisburg-Essen eine Anbindung an eine (mikroskopische) Personenstromsimulation implementiert. Über diese Anbindung werden die im Gebäudemanagement vorliegenden aktuellen Statusinformation verschiedener Sensoren (Personenzählung, Fluchttüren, Rauchmelder, …) ausgetauscht. Damit kann eine Evakuierung der Liegenschaft in mehrfacher Echtzeit unter den aktuell vorhandenen Bedingungen simuliert werden, um mögliche Gefährdungspotentiale wie erhöhte Dichten bzw. Stauungen vor ihrer Entstehung zu erkennen. Das für die Sicherheit verantwortliche Personal erhält auf diese Weise die Möglichkeit präventiv einzugreifen. Um die Evakuierung weitergehend zu optimieren, werden die situationsspezifischen CAFM-Daten und die Ergebnisse der Personenstromsimulation mit Hilfe eines graphentheoretischen Ansatzes verarbeitet. Daraus resultiert ein eindeutiges, dynamisch an die Situation angepasstes Schaltungsmuster für die Fluchtwegpiktogramme. Diese lenken die Personen unter der Vermeidung von aktuellen Gefahren wie Feuer, Rauch und Stauungen, schnellstmöglich aus einer Liegenschaft hinaus, hin zu einem sicheren Bereich (z. B. Sammelplatz). Unterstützt wird die Evakuierung durch automatische ELA-Ansagen (Elektrische Lautsprecheranlage), die sowohl situations- als auch standortabhängig erfolgen. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass durch fortschrittliche Verwendung von CAFM-Daten, Schnittstellen zur modernen GLT und neuartige Kopplung von CAFM-Daten mit einer Personenstromsimulation u.a. Folgendes erreicht werden kann: - Automatisierung von Abläufen - Reduzierung des menschlichen Fehlverhaltens - Optimierung des Rettungsprozesses - schnelle, sichere und situationsabhängige Evakuierung.

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