Warum CAFM-Software sich nicht lohnt [Update 2021]
Beitrag erfasst von: Dipl.-Ing. Michael Heinrichs
Michael studierte Architektur, bevor er Software für sich entdeckte – und das so nachhaltig, dass er seit über zehn Jahren zur Geschäftsführung der IMS gehört. Finden Sie Michael nicht im Büro oder bei Kunden, ist er bestimmt mit seiner Familie unterwegs, geht entspannt Tauchen oder läuft im Winter begeistert Ski.
Es ist ein schnell gefälltes Urteil: CAFM-Systeme sind groß, teuer, aufwändig, zeitintensiv, personalressourcenfressend und werden darum ziemlich oft nicht mehr genutzt, wenn sie erstmal bezahlt sind.
Keller-Software heißt das, wenn die Software nicht mal installiert wurde. Und Friedhof-Software, falls doch.
Also wird einvernehmlich geklärt: CAFM-Software lohnt sich nicht. Weder für Hausmeister. Und schon gar nicht für FacilityFacilities (engl.: Anlage, Einrichtung) sind Objekte, die neben Services für die Durchführung von Facility Prozessen benötigt werden. Das sind zum Beispiel alle technischen Anlagen und Einrichtungen, Geräte, Gebäude, technische Anlagen... Manager.
Und das Management?
Geschäftsführer, Vorstand, Dekan, Landrätin oder Bürgermeister? Die brauchen das am aller wenigsten, denn die sollen Geschäfte führen und keine Brandschutzklappen oder Aufzüge überwachen – für Betreiberverantwortung gibt es schließlich Dienstleister (auch wenn die das permanent bestreiten). Die haben ja auch im Gespräch versichert, dass alles gut ist. Und der Chef nicht haftet. Wie toll...
Wer braucht denn sowas?
Warum aber machen dann so viele CAFM Software Anbieter mit noch viel mehr Modulen ein noch viel größeres Tamtam? Haben die so viel Langeweile?
Offenbar. Denn Umzüge lassen sich zum Beispiel seit alters her ganz ohne ModulEin Modul ist eine abgeschlossene Komponente einer Software, bestehend aus einer Folge von Verarbeitungsschritten und Datenstrukturen. Module werden genutzt, um im Rahmen des Gesamtsystems das Arbeits- oder Programmziel geordnet zu... Umzugsmanagement
Planung und Simulation beliebiger Umzugsvarianten; Arbeitsplatz- und Ausstattungsanforderungen (IT, TK); Anzeige freier Kapazitäten mit Reservierungsfunktion; Erstellung von Umzugsetiketten, Inventarlisten...... durchführen: Kisten packen, LKW vor die Tür stellen, Kisten einpacken, LKW vor die nächste Tür stellen, Kisten ausladen, auspacken – und die Hälfte ist verschwunden. Das hilft schließlich in der Argumentation gegenüber dem Finanzamt im Rahmen der nächsten Betriebsprüfung und ist darum herzlich Willkommen.
Oder Energie-Management. Wer bitteschön braucht das heute noch? Techem zählt seit einer Weile die Wärmeverbräuche, Esso zählt schon immer das Heizöl und die Finanzbuchhaltung die grauen Haare, die mit dem alljährlich zunehmenden Alter eh ausfallen. Ob dabei eine Korrelation zwischen Ausgaben und Aufgaben besteht, zeigt sich höchstens, wenn jemand in der FiBu aufgibt.
Kommt aber selten vor, ist also auch nicht betriebsrelevant.
Maintenance by breakdown. Wie nett...
Beliebt ist bei derartigen Software-Lösungen auch das Thema Flächenmanagement. Und da vor allem diese grandios bejubelte Feindifferenzierungen namens „Atmende Reinigung“ oder „Putzing on demand“! Die jaucht das Spüli nur noch bei Bedarf über das Linoleum.
Und der Teppich wird nur noch gesaugt, wenn durch ausreichend Besuch in der Vorstandsetage eine Grundsättigung der hochflorigen Auslegware mit Asche, Krümeln und neuen grauen Haaren erreicht ist. Als ob der Mindestlohn Putzpersonal zum Luxusgut erhoben hätte. Einfach Lächerlich.
Ferner beliebt: Die InstandhaltungDie Instandhaltung von technischen Systemen, Bauelementen, Geräten und Betriebsmittel soll sicherstellen, dass der funktionsfähige Zustand erhalten bleibt oder bei Ausfall wieder hergestellt wird. Die DIN 31051 strukturiert die Instandhaltung in.... Wird natürlich massiv überschätzt.
Schließlich ändert auch ein Computer mit etwas Software nichts an der Tatsache, dass etwas erst dann kaputt ist, wenn es kaputt ist. Und dann merkt man eh´ erst, dass es kaputt ist: „Maintanance by breakdown“ wird schließlich immer noch zuverlässig just in time angezeigt. Also ist Software auch hier völlig unnütz. Zwar erheben sich bestimmt gleich die Beraterstimmen und deklamieren ihr Mantra der Predictive MaintenancePredictive Maintenance (Deutsch: "Vorausschauende Instandhaltung") bezeichnet einen Wartungsvorgang, der auf der Auswertung von Prozess- und Maschinendaten basiert und findet sich vor allem im sprachlichen Kontext der Industrie 4.0. Durch diese... Mehr. Die korrekte Übersetzung „Algorithmus-basiertes Glaskugellesen“ ist diesen Kleingeistern vermutlich zu lang.
Damit wäre jetzt ein für alle Mal bewiesen: CAFM-Softwareengl., Abk. für "Computer Aided Facility Management": CAFM ist die Unterstützung des Facility Managements durch die Informationstechnik in Form eines Computerprogramms, welches aus einer Datenbank und einer Anwenderoberfläche besteht. Dabei... Mehr ist völlig unnütz. Kostet viel Geld. Kostet viel Zeit. Und kann sowieso keiner damit umgehen. Womit zu guter Letzt auch das Argument der Usability (wie spricht man das aus?) entkräftet wäre. Ist doch nicht zu kurz gedacht, oder?
Kaufen Sie sich für das gesparte Geld lieber einen neuen Porsche. Der macht mehr Spaß als CAFM-Software.
Und über die weniger werdenden Haare täuscht er auch prima hinweg. Besser den Marktführer aus Zuffenhausen als den CAFM-Software Marktführer. Ist klar.
Oder war da noch was…?
Hmmm – vermutlich werden Sie sich jetzt fragen, ob CAFM nicht doch auch gute Seiten hat.
Und: Was ist CAFM Softwareengl., Abk. für "Computer Aided Facility Management": CAFM ist die Unterstützung des Facility Managements durch die Informationstechnik in Form eines Computerprogramms, welches aus einer Datenbank und einer Anwenderoberfläche besteht. Dabei... Mehr überhaupt? Was kostet CAFM
engl., Abk. für "Computer Aided Facility Management": CAFM ist die Unterstützung des Facility Managements durch die Informationstechnik in Form eines Computerprogramms, welches aus einer Datenbank und einer Anwenderoberfläche besteht. Dabei... Mehr? Und was bringt´s?
Zugegeben, mir kommt da was in den Sinn. Das stelle ich Ihnen dann auch noch kurz zusammen. Auf meiner persönlichen "CAFM-Liste". Weiter unten.
In diesem Sinne
Meine kleine CAFM-Liste. Oder Antwort auf die Frage: Was ist CAFM-Software?
- Optimierte, vereinheitlichte und geführte Workflows
- Weniger Ausfallzeiten von Anlagen, Maschinen und Gerät
- Help-Desk ermöglicht Meldungen durch jeden Mitarbeiter
- Schnellere Reaktionszeiten
- Einfachere Organisation von Arbeitsabläufen
- Flexiblere Steuerung von Mitarbeiten und Teams
- Aktualisierung von Aufträgen und ihrer Reihenfolge in Echtzeit
- Vereinfachte Protokollierung von Arbeiten
- Anbindung von IoT-Sensorik für Daten
Daten sind „zum Zweck der Verarbeitung zusammengefasste Zeichen, die aufgrund bekannter oder unterstellter Abmachungen Informationen (d.h. Angaben über Sachverhalte und Vorgänge) darstellen“ (Zit. nach Gabler).... in Echtzeit