Buzzword-Bingo – von AR, IoT und BIM

Buzzword-Bingo – von AR, IoT und BIM

Die Überschrift sagt es schon: Buzz-Words sind keine Heilsbringer, auch nicht im CAFM. Mitunter sind sie nicht einmal ein Heilsversprechen. Derzeit belegt das die Trias AR, IoT und BIM.

In weiter Ferne: Augmented Reality

Zuletzt zeigte die IFA, dass sich mittlerweile viele Hersteller um das Thema AR kümmern. AR Brillen werden nicht nur im Consumer Bereich sondern zunehmend auch im B2B Umfeld angeboten. Aber das Grundproblem für CAFM-Anwendungen bleibt:

Obwohl die Brillen immer kleiner und handlicher werden, sind sie für Service Techniker zu umständlich und von der Haptik zu kompliziert. Sie sind weiterhin zu wenig robust und ihre Akkulaufzeit noch unzureichend. Dadurch fehlt die Akzeptanz.

Wo entfaltet AR innerhalb von CAFM einen Nutzen, den keine herkömmliche Anwendung abdecken kann?

Sicherlich in spezialisierten Bereichen der Instandhaltung und bei komplexeren Vorgängen. Aber rechtfertigt das die nötigen Investitionen?

Vermutlich noch nicht.

Der typische CAFM Anwender muss heute viele unterschiedliche Prozesse in immer kürzerer Zeit bewältigen können. Deshalb sollte man eher den Focus auf Prozessoptimierung, Dateneingabe und die damit verbundene Intelligenz eines Systems legen. AR kann dabei bestenfalls unterstützten.

Nicht gelöst sind auch juristische Fallstricke: Das Recht am eigenen Bild, der Datenschutz, der Schutz von Betriebsgeheimnissen – eine ganze Phalanx von Aspekten lauert am Horizont, um den Einsatz von Augmented Reality zu behindern, zumindest aber zu verzögern.

Den Fuß in der Tür: BIM

BIM ist ein guter, ein wichtiger Ansatz, der noch viel Kommunikation, Aufklärung und Entwicklungsarbeit braucht. Denn BIM ist nicht, was viele meinen, CAD in 3D. Vielmehr ist es ein Management-Verfahren, das auch rein alphanumerisch funktioniert.

Mit Blick auf die aktuelle Situation im Markt bedeutet BIM-Integration in der Regel: „Wir haben eine Revit-Schnittstelle.“ Oder „Wir beherrschen den IFC-Import.“

Beides ist wichtig, lässt aber Kernfragen offen. Denn BIM ist weit mehr als CAFM – und CAFM weit mehr als BIM.

Nötig für die Verständigung zwischen den Welten ist vorab die verbindliche Definition der Datenqualität und Quantität. Und so schwer es CAFM‘lern fällt, das führende System ist BIM, denn hier liegen die Kerndaten der Gebäude.

Die Herausforderung wird sein, den bidirektionalen Datenaustausch zwischen den beiden Welten zu gewährleisten, so dass auch zurzeit exklusive FM-Daten zurück in ein BIM-Modell fließen können. Letztendlich dient dann IFC als universelles Datenformat zwischen verschiedenen Systemen.

Schon da: das Internet of Things

Bleibt IoT, das Internet of Things. Ein technisches Thema, weit entfernt von CAFM, das aber hilfreiche Effekte entfalten kann. Einiges ist im CAFM schon zu finden, wenn auch als Insellösungen und als Erbe industrieller Datenerhebung. Denn dort begann der Trend, und aus gutem Grund: Anlagendaten helfen, Verschleiß frühzeitig zu erkennen und Ausfallzeiten deutlich zu reduzieren.

In diesen Aspekten liegt auch der Nutzen im Rahmen der Instandhaltung mit CAFM. Notwendige Sensoren gibt es, Schnittstellen sind auch vorhanden, die Implementierung ist also ein relativ kleines Unterfangen. Und der Nutzen ist schnell zu erkennen und spart bares Geld.

Besonders in der Zusammenarbeit mit IoT-Spezialisten kann das Verfahren ein CAFM-System unglaublich bereichern. Gute Beispiele sind Energiemanagement und vorausschauende Instandhaltung. Trotzdem ist IoT kein Primärthema für die breite Masse der CAFM-Anwender. Zumindest noch nicht.

Wirtschaftlichkeit und Kundennutzen

Klopft man die beiden zentralen Aspekte Wirtschaftlichkeit und Kundennutzen von BIM, AR und IoT ab, ist das Ergebnis eindeutig: Beides ist bei IoT längst gegeben und wird sich bei BIM in absehbarer Zeit einstellen.

Augmented Reality ist ein spannendes Zukunftsthema, das CAFM Anwender wie Hersteller in den nächsten Jahren begleitet wird. Für den aktuellen CAFM-Markt spielt AR noch eine eher untergeordnete Rolle. Erst wenn die Akzeptanz der Anwender durch geeignete AR-Geräte gesteigert wird, können CAFM-Prozesse partizipieren.

Dann wird der Markt das Thema neu bewerten.

Beste Grüße

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Beitrag erfasst von: Marcel Kunzmann

Marcel ist Technologieberater und Ideen-Geber für unsere Software. Er eruiert das technisch Machbare und testet kommende Techniken, zum Beispiel AR und IoT. Nach Feierabend schwingt er sich auf’s Rad – sein analoger Ausgleich zu digitalen Höchstleistungen.

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