Warum CAFM-Software sich nicht lohnt [Update 2023]

Porsche Taycan - auch nett, oder?

WARUM CAFM SOFTWARE SICH NICHT LOHNT... Oder doch?!

Es ist ein schnell gefälltes Urteil: CAFM-Systeme sind groß, teuer, aufwändig, zeitintensiv, personalressourcenfressend und werden darum ziemlich oft nicht mehr genutzt, wenn sie erstmal bezahlt sind.

Keller-Software heißt das, wenn die Software nicht mal installiert wurde. Und Friedhof-Software, falls doch.

Also wird einvernehmlich geklärt: CAFM-Software lohnt sich nicht. Weder für Hausmeister. Und schon gar nicht für Facility Manager.

Und das Management?

Geschäftsführer, Vorstand, Dekan, Landrätin oder Bürgermeister? Die brauchen das am aller wenigsten, denn die sollen Geschäfte führen und keine Brandschutzklappen oder Aufzüge überwachen – für Betreiberverantwortung  gibt es schließlich Dienstleister (und das Ganze für kleines Geld bei schier unendlicher Leistungsfähigkeit). Die haben ja auch im Gespräch versichert, dass alles gut ist. Und der Chef nicht haftet. Wie toll...

Wer braucht denn sowas?

Warum aber machen dann so viele CAFM Software Anbieter mit noch viel mehr Modulen ein noch viel größeres Tamtam? Haben die so viel Langeweile?

Offenbar. Denn Umzüge lassen sich zum Beispiel seit alters her ganz ohne Modul Umzugsmanagement durchführen: Kisten packen, LKW vor die Tür stellen, Kisten einpacken, LKW vor die nächste Tür stellen, Kisten ausladen, auspacken – und die Hälfte ist verschwunden. Das hilft schließlich in der Argumentation gegenüber dem Finanzamt im Rahmen der nächsten Betriebsprüfung und ist darum herzlich Willkommen.

Oder Energie-Management. Wer bitteschön braucht das heute noch? Techem zählt seit einer Weile die Wärmeverbräuche, Esso zählt schon immer das Heizöl und die Finanzbuchhaltung die grauen Haare, die mit dem alljährlich zunehmenden Alter eh ausfallen. Ob dabei eine Korrelation zwischen Ausgaben und Aufgaben besteht, zeigt sich höchstens, wenn jemand in der FiBu aufgibt.

Kommt aber selten vor, ist also auch nicht betriebsrelevant.

Maintenance by breakdown. Wie nett...

Beliebt ist bei derartigen Software-Lösungen auch das Thema Flächenmanagement. Und da vor allem diese grandios bejubelte Feindifferenzierungen namens „Atmende Reinigung“ oder „Putzing on demand“! Die jaucht das Spüli nur noch bei Bedarf über das Linoleum. Ihre Dienstleister verbringen doch gern Stunden damit, den Boden zu fegen, die Toilette zu schrubben oder den Staubsauger hochzuheben! Machen Sie ich keine Sorgen!

Und der Teppich wird nur noch gesaugt, wenn durch ausreichend Besuch in der Vorstandsetage eine Grundsättigung der hochflorigen Auslegware mit Asche, Krümeln und neuen grauen Haaren erreicht ist. Als ob der Mindestlohn Putzpersonal zum Luxusgut erhoben hätte. Einfach Lächerlich.

Ferner beliebt: Die Instandhaltung. Wird natürlich massiv überschätzt.

Schließlich ändert auch ein Computer mit etwas Software nichts an der Tatsache, dass etwas erst dann kaputt ist, wenn es kaputt ist. Und dann merkt man eh´ erst, dass es kaputt ist: „Maintanance by breakdown“ wird schließlich immer noch zuverlässig just in time angezeigt. Also ist Software auch hier völlig unnütz. Zwar erheben sich bestimmt gleich die Beraterstimmen und deklamieren ihr Mantra der Predictive Maintenance. Die korrekte Übersetzung „Algorithmus-basiertes Glaskugellesen“ ist diesen Kleingeistern vermutlich zu lang.

Damit wäre jetzt ein für alle Mal bewiesen: CAFM-Software (hier mal der Versuch einer Definition) ist völlig unnütz. Kostet viel Geld. Kostet viel Zeit. Und kann sowieso keiner damit umgehen. Womit zu guter Letzt auch das Argument der Usability (wie spricht man das aus?) entkräftet wäre. Ist doch nicht zu kurz gedacht, oder?

Kaufen Sie sich für das gesparte Geld lieber einen neuen Porsche. Der macht mehr Spaß als CAFM-Software. Und der hat bestimmt auch eine Blockchain irgendwo.
Und über die weniger werdenden Haare täuscht er auch prima hinweg. Besser den Marktführer aus Zuffenhausen als den CAFM-Software Marktführer. Ja nee, ist klar.

Oder war da noch was…?

Hmmm – vermutlich werden Sie sich jetzt fragen, ob CAFM nicht doch auch gute Seiten hat.
Und: Was ist CAFM Software überhaupt? Was kostet CAFM? Und was bringt´s?

Zugegeben, mir kommt da was in den Sinn. Das stelle ich Ihnen dann auch noch kurz zusammen. Auf meiner persönlichen "CAFM-Liste". Weiter unten.

 

In diesem Sinne

Warum CAFM-Software sich nicht lohnt [Update 2023] signature MH RIB IMS
P. S. Vielleicht täuscht der angesprochene Sportwagen aus Zuffenhausen über das lichter werdende Haar hinweg. Aber für Rechtssicherheit beim Immobilien-Betrieb, Entscheidungsgrundlagen für die Immobilien-Strategie und geordnete Arbeitsabläufe im FM kann auch der schönste 911 nicht sorgen. Andererseits... das mit dieser CAFM-Software...vielleicht ist ja doch was Gutes dran. Schauen Sie mal nach 🙂

MEINE KLEINE CAFM-LISTE. ODER ANTWORT AUF DIE FRAGE: WAS IST CAFM-SOFTWARE?

Kostenkontrolle
  1. Auftragsmanagement mit Buchungs- und Rechnungs-Workflow in einem System
  2. Bi-direktionale Anbindung von Dritthersteller-Software wie FiBu, SAP etc.
  3. Budgetierung mit automatischer Aktualisierung
  4. Kostenstellen in beliebiger Tiefe
  5. Dashboards zum Ist-Status von Budgets
  6. Auswertung von Kosten in Tabellen, Diagrammen und Grafiken
  7. Auswertung nach Kostenstellen, Liegenschaften und anderen frei definierbaren Parametern
  8. Automatische Alerts bei Überschreitung von Soll-Werten
  9. Bestellungen direkt aus dem CAFM-System
  10. A-B-Vergleich von Anlagen, Immobilien und Standorten
  11. Festlegung von Grenzwerten und ermitteln von Benchmarks
  12. Monitoring von Verbräuchen
  13. Detektion und Definition von Optimierungs-Potenzialen
  14. Verbrauchsoptimierte Gebäudesteuerung
  15. Kostenorientierte Wartung
Fällt Ihnen noch was auf die Schnelle ein? Schreiben Sie mir.
Warum CAFM-Software sich nicht lohnt [Update 2023] mh RIB IMS
Beitrag erfasst von: Dipl.-Ing. Michael Heinrichs

Michael studierte Architektur, bevor er Software für sich entdeckte – und das so nachhaltig, dass er seit über zehn Jahren zur Geschäftsführung der IMS gehört. Finden Sie Michael nicht im Büro oder bei Kunden, ist er bestimmt mit seiner Familie unterwegs, geht entspannt Tauchen oder läuft im Winter begeistert Ski.

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